Was wird man Ihnen antworten, wenn Sie fragen würden: Meinen Sie, dass unser Muskel wichtig ist für unser Immunsystem? Da wird die Mehrheit sagen: Nö, ich wüsste nicht wieso.
Muskeltraining ist aber sogar sehr wichtig für das Immunsystem! Für Jung und Alt! Und zwar deshalb, weil der Muskel unter Belastung, das heisst unter einer Belastung, die weit über die durchschnittliche Alltagsbelastung hinausgeht, das sogenannte Myokine freisetzt. Das wissen wir schon seit 2007 durch die dänische Professorin Bente Glarlund Petersen, die hierüber wissenschaftliche Studien geschrieben und veröffentlich hat.
Die Myokine sind hormonähnliche Botenstoffe, die der Kommunikation zwischen den Organen dienen und uns so vor Erkrankungen wirksam schützen können. Sie sind, bildhaft gesprochen, Ladestationen und Wegweiser für unser Immunsystem.
Da es – wie bereits erwähnt – eine überdurchschnittliche Belastung braucht, um Myokine frei zu setzen, genügt der sich täglich wiederholende Spaziergang nicht; es müssen schon jeden Tag einige Meter weiter, höher, intensiver sein! Auch mit gezielten Kraftübungen, mit oder ohne Geräte, kann dieses Resultat, Stärkung der Muskulatur und Ausschüttung von Myokinen, erreicht werden. Wichtig: nur unter steigender Belastung – die über die durchschnittliche Alltagsbelastung hinausgeht – werden Myokine freigesetzt! Myokine stärken unser Immunsystem, also schützen wir uns selbst, indem wir unsere Muskeln trainieren!
Erik Bezemer, dipl. Physiotherapeut, Master der Manual Therapie